Hier findest Du täglich bis Weihnachten schöne Geschichten über und mit "Bo" !

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7. Dezember

- Das Rehkitz im Unterholz -

Der Winterwald war still, nur das sanfte Knirschen von Bos Pfoten und Christianes Schritten war zu hören. Die Luft war kühl und klar, und ein feiner Nebel hing zwischen den Bäumen. Bo, die helle Labradorhündin, lief voraus, die Nase dicht über dem Boden, immer auf der Suche nach interessanten Gerüchen. 

Plötzlich blieb sie stehen. Ihre Rute war angehoben, und ihre Ohren zuckten aufmerksam. Christiane, die hinter ihr ging, bemerkte sofort, dass etwas Besonderes die Aufmerksamkeit ihrer Hündin gefesselt hatte. 

„Was hast du entdeckt, Bo?“ fragte Christiane leise. 

Bo stand wie eine Statue und starrte auf einen umgefallenen Baum, der von dichtem Unterholz umgeben war. Christiane trat vorsichtig näher, und dann sah sie es: Unter dem schützenden Geäst des Baums lag ein kleines Rehkitz. Es hatte sich eng an den Stamm gedrückt und beobachtete die beiden mit großen, dunklen Augen. 

„Oh, ein Rehkitz“, flüsterte Christiane. Sie legte Bo sanft die Hand auf den Rücken. „Bleib ruhig, Bo. Wir wollen es nicht erschrecken.“ 

Bo schien die Bedeutung von Christianes Worten zu verstehen. Sie blieb ruhig stehen, ihre braunen Augen fixierten neugierig das Kitz. Doch sie machte keinen Schritt nach vorn. Ihre Rute wedelte langsam, als würde sie sagen: Ich sehe dich, kleiner Freund, aber ich komme nicht näher. 

Das Rehkitz blieb regungslos. Wahrscheinlich wartete es darauf, dass die Besucher wieder verschwanden. Christiane wusste, dass das Beste, was sie tun konnten, war, es in Ruhe zu lassen. 

„Komm, Bo“, sagte sie schließlich sanft und zog ihre Hündin ein Stück zurück. Bo folgte widerwillig, drehte aber immer wieder den Kopf, um noch einen Blick auf das Kitz zu werfen. 

Als sie ein Stück weitergegangen waren, kniete Christiane sich hin und lobte Bo. „Du warst so brav, Bo. Das Rehkitz war bestimmt froh, dass wir ihm nichts getan haben.“ 

Bo schien stolz auf sich zu sein. Sie wedelte kräftig mit ihrer  Rute und ließ sich die Ohren kraulen, bevor sie wieder fröhlich durch den Wald lief. 

Der Moment mit dem Rehkitz war kurz, aber besonders gewesen. Für Christiane und Bo war es ein stilles, friedliches Erlebnis – eine kleine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, die Natur zu respektieren und die Tiere darin zu schützen. 

An diesem Abend, als Bo vor dem Kamin lag, dachte Christiane noch einmal an das Kitz. Sie war dankbar, diesen kleinen magischen Moment mit ihrer treuen Hündin geteilt zu haben. 

6. Dezember

- Der Nikolausbesuch im Wald -

Am Morgen des Nikolaustags lag eine besondere Stimmung in der Luft. Der Wald war still und friedlich, bedeckt von einer dünnen Schneeschicht, die unter den Pfoten und Stiefeln von Bo und Christiane sanft knirschte.

„Vielleicht hat der Nikolaus auch für dich etwas dagelassen, Bo“, sagte Christiane lächelnd, während Bo voller Energie durch den Schnee lief. Ihre helle Labradorhündin liebte den Winter, besonders die kühle Luft und das Rascheln des Schnees unter ihren Pfoten.

Nach einer Weile kamen sie zu einer alten Tanne, die Bo immer besonders spannend fand. Doch heute hielt sie inne, die Nase hoch in die Luft gereckt. Mit einem Wedeln ihrer Rute lief sie aufgeregt zu einem Ast, an dem etwas baumelte.

„Was hast du denn gefunden?“ fragte Christiane und trat näher. Da hing ein kleiner Beutel, sorgfältig mit einer roten Schleife verschlossen. Ein Schild war daran befestigt, und darauf stand in großen Buchstaben:

„Für Bo – vom Nikolaus“

„Na, sieh mal an“, sagte Christiane lachend. „Der Nikolaus war wirklich hier!“ Sie nahm den Beutel vorsichtig vom Ast und öffnete ihn. Darin waren selbstgemachte Hundekekse in Form von Knochen und Sternen.

Bo schnupperte begeistert und schaute Christiane mit großen, erwartungsvollen Augen an.

„Natürlich darfst du einen haben“, sagte Christiane und hielt ihr einen Keks hin. Bo nahm ihn vorsichtig ins Maul, lief ein paar Schritte zurück und kaute genüsslich darauf herum, die Rute wedelte unaufhörlich.

„Ich glaube, der schmeckt dir richtig gut“, sagte Christiane schmunzelnd und steckte den Rest der Kekse in ihre Tasche. „Wir müssen uns bei unserem Nachbarn bedanken. Ich wette, der Nikolaus hatte ein wenig Hilfe.“

Bo schien das nicht zu stören. Sie drehte sich noch einmal um die alte Tanne, schnupperte an der Rinde und hob die Nase, als suche sie nach weiteren Überraschungen.

Der Rest des Spaziergangs war für Bo ein Festtag. Immer wieder bekam sie ein weiteres Leckerli aus dem Nikolausbeutel, während sie durch den Schnee tollte. Christiane genoss den Anblick ihrer überglücklichen Hündin, die mit ihrem hellen Fell selbst wie ein kleiner Winterengel aussah.

Zu Hause angekommen, machte Bo es sich mit einem weiteren Keks in ihrem Körbchen gemütlich, während Christiane eine Nachricht an den „Nikolaus“ aus der Nachbarschaft schrieb.

Es war ein perfekter Nikolaustag gewesen – voller kleiner Wunder und der besten Hundekekse, die Bo je probiert hat.


5. Dezember

- Die Vögel im Vogelhäuschen -

Ein feiner Schneefall legte sich an diesem frostigen Morgen wie Puderzucker über den Wald. Christiane schulterte eine kleine Tasche voller Vogelfutter, und Bo, die helle Labradorhündin, lief begeistert an ihrer Seite.

„Heute bringen wir etwas für die Vögel, Bo“, sagte Christiane, während sie den schmalen Pfad entlanggingen. „Das Vogelhäuschen muss gefüllt werden, damit die Meisen und Rotkehlchen genug zu fressen haben.“

Bo wedelte freudig mit dem Schwanz. Obwohl sie die Vögel nie jagte, fand sie das Beobachten dieser kleinen, flatternden Wesen äußerst spannend.

Nach einer Weile erreichten sie das Vogelhäuschen, das tief im Wald an einem niedrigen Ast einer alten Eiche hing. Die Dachschindeln des Häuschens waren mit Schnee bedeckt, und der kleine Futtertisch war leer.

„Da können wir helfen“, sagte Christiane, öffnete die Tasche und begann, eine Mischung aus Sonnenblumenkernen, Haferflocken und kleinen Nüssen hineinzufüllen. Bo setzte sich daneben und schnupperte neugierig an den Körnern, aber Christiane hielt sie sanft zurück. „Das ist für die Vögel, Bo, nicht für dich.“

Kaum hatten sie das Häuschen gefüllt, hörte Bo ein leises Zwitschern. Sie hob den Kopf und blickte gespannt zum Baum. Zuerst kam eine kleine Kohlmeise, die vorsichtig auf einem Ast landete und neugierig zum Vogelhäuschen hinüberschaute. Dann folgte ein Rotkehlchen mit seinem leuchtend orangefarbenen Brustgefieder.

Bo blieb regungslos sitzen, ihre Augen groß und aufmerksam. Sie beobachtete, wie die Vögel erst zögernd, dann immer mutiger ans Futterhäuschen flogen. Mit kleinen Hüpfern näherten sie sich und pickten eifrig die Körner auf.

Christiane lächelte und strich Bo über den Kopf. „Du bist so brav, Bo. Es ist schön, dass du sie einfach beobachtest.“

Bo legte den Kopf schief, als würde sie die Stimmen der Vögel lauschen. Manchmal zuckte ihr Schwanz leicht, aber sie blieb an Ort und Stelle, ganz versunken in das bunte Treiben vor ihr.

Nach einer Weile gesellten sich noch mehr Vögel dazu: ein paar Spatzen und eine Blaumeise mit ihrem leuchtend blauen Köpfchen. Bo schien jedes Detail aufmerksam aufzunehmen – das Flattern der Flügel, die leisen Töne und das Gewusel rund um das Häuschen.

„Komm, Bo, lass uns weitergehen“, sagte Christiane schließlich. „Die Vögel brauchen ihre Ruhe.“

Bo warf einen letzten Blick zum Vogelhäuschen, bevor sie mit Christiane den Rückweg antrat. Ihre Schritte knirschten im Schnee, und hinter ihnen hörte man weiterhin das fröhliche Zwitschern der Vögel.

Zu Hause rollte sich Bo vor dem Kamin zusammen, während Christiane in Gedanken noch einmal die friedliche Szene im Wald durchlebte. Der 5. Dezember war ein Tag voller kleiner Freuden gewesen – für die Vögel und für Bo.

4. Dezember

- Die verschwundene Tanne -

Es war ein frostiger Morgen im Advent, und der Wald lag still unter einer Decke aus glitzerndem Raureif. Christiane zog ihre warme Jacke enger um sich, während Bo, die helle Labradorhündin, vorauslief und ihre Nase neugierig in den kalten Boden steckte.

„Heute besuchen wir deine Lieblingsstelle, Bo“, sagte Christiane lächelnd. Es war eine kleine Lichtung, auf der immer eine alte, große Tanne stand. Jahr für Jahr hatten sie dort Rast gemacht, und Bo liebte es, an den tiefhängenden Zweigen zu schnuppern oder in ihrem Schatten zu ruhen.

Doch als sie die Lichtung erreichten, blieb Christiane überrascht stehen. Bo lief noch ein paar Schritte weiter, bevor auch sie innehielt und sich suchend umsah.

Die Tanne war weg.

An ihrer Stelle war nur ein leerer, aufgewühlter Fleck Erde zu sehen. Der Boden war von Reifenabdrücken zerfurcht, und ein paar verstreute Zweige lagen im Schnee.

„Oh nein, Bo“, murmelte Christiane. „Jemand hat sie gefällt.“

Bo schien die Veränderung zu spüren. Sie drehte sich um, schnupperte intensiv am Boden und begann, die Lichtung abzusuchen. Mit Eifer untersuchte sie jeden Fleck, während Christiane mit einem bittersüßen Lächeln zusah.

Nach einer Weile fand Bo etwas: ein paar abgebrochene Zweige, die sie vorsichtig zwischen die Zähne nahm. Mit wedelndem Schwanz trottete sie zu Christiane und legte ihr die Zweige vor die Füße.

„Was für ein kluges Mädchen du bist“, sagte Christiane und strich ihr sanft über den Kopf. Sie hob die Äste auf und betrachtete sie. Die Nadeln dufteten intensiv nach Harz und Weihnachten.

„Weißt du, Bo“, fuhr sie nachdenklich fort, „vielleicht wurde die Tanne für einen guten Zweck gefällt. Vielleicht schmückt sie jetzt ein Wohnzimmer und bringt Weihnachtsfreude in ein Haus.“

Bo schaute sie mit großen, fragenden Augen an, als überlege sie, was das bedeuten könnte. Aber als Christiane einen der Zweige schwenkte und damit leicht über den Boden wischte, sprang Bo begeistert hoch.

„Komm, Bo, wir nehmen diese Zweige mit nach Hause“, entschied Christiane. „Wir machen daraus einen kleinen Adventsschmuck. So bleibt ein Teil der alten Tanne bei uns.“

Zu Hause steckte Christiane die Zweige in eine Vase, dekorierte sie mit kleinen Holzanhängern und einer Lichterkette. Bo legte sich davor und betrachtete zufrieden das Ergebnis, bevor sie ihre Augen schloss und einschlief.

Die alte Tanne mochte verschwunden sein, doch dank Bos feiner Nase lebte ein Teil ihres Zaubers in ihrem Zuhause weiter.


3. Dezember

- Das Wildschwein-Puzzle -

Es war ein milder Dezembermorgen, und der Wald war in Nebel gehüllt, der die kahlen Äste wie ein Schleier umgab. Bo, die helle Labradorhündin, lief mit wachen Sinnen an Christianes Seite. Sie liebte diese Spaziergänge, bei denen sie neue Gerüche entdecken und ihre Spürnase einsetzen konnte.

Plötzlich blieb Bo stehen. Ihre Nase zuckte aufgeregt, und sie schnupperte intensiv an einer Stelle am Waldboden, die aussah, als wäre jemand mit einem Pflug hindurchgegangen. Der Boden war umgegraben, das Laub zerwühlt, und an den Wurzeln einiger Sträucher klebte frische Erde.

„Schau mal, Bo“, sagte Christiane und hockte sich hin, um die Spuren genauer zu betrachten. „Das waren Wildschweine. Wahrscheinlich waren sie letzte Nacht hier unterwegs und haben nach Eicheln und Wurzeln gesucht.“

Bo hob den Kopf, als hätte sie verstanden, und schnupperte noch intensiver. Ihre Neugier war geweckt, und ohne zu zögern begann sie einer Spur zu folgen, die von der aufgewühlten Stelle in den dichten Wald führte.

„Bo, nicht so schnell!“ rief Christiane und folgte ihrer Hündin. Doch Bo war völlig in ihrem Element. Sie bewegte sich geschmeidig durch das Unterholz, die Nase dicht am Boden, bis sie an einer weiteren durchwühlten Stelle Halt machte. Hier roch es besonders interessant, und Bo wedelte aufgeregt mit dem Rute.

„Du bist wirklich eine Spürnase, Bo“, sagte Christiane, während sie nach vorne trat. Doch sie wusste auch um die Vorsicht, die bei Wildschweinen geboten war. „Komm zurück, wir wollen die Wildschweine nicht stören. Sie könnten noch in der Nähe sein.“

Bo blickte über die Schulter zu Christiane, als wolle sie sagen: Aber ich habe doch so viel Spaß!. Doch auf ein leises Pfeifen von Christiane kam sie brav zurück.

„Gut gemacht, meine Gute“, lobte Christiane und kraulte Bo hinter den Ohren. Sie entschied, die Spur nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen blieben sie noch eine Weile stehen und betrachteten die Szene. Es war faszinierend zu sehen, wie geschickt die Wildschweine den Boden aufgewühlt hatten, um Nahrung zu finden – ein echtes Puzzle der Natur.

Auf dem Rückweg sah Bo immer wieder zu der Stelle zurück, als wolle sie sagen: Das Abenteuer hätte doch gerade erst begonnen! Christiane lächelte. „Vielleicht beim nächsten Mal, Bo. Heute warst du schon eine großartige Spurensucherin.“

Zuhause angekommen, kuschelte sich Bo vor den Kamin, während Christiane einen Bericht über die Wildschweine in ihr Tagebuch schrieb. Der Wald war voller Rätsel – und Bo war immer bereit, sie zu lösen.

2. Dezember

– Die geheimnisvolle Feder -

 Ein kühler Wind wehte durch den winterlichen Wald, als Bo und Christiane ihren gewohnten Spaziergang machten. Der Boden war mit Rauhreif bedeckt und gefroren, der unter ihren Schritten leise knirschte. Bo schnüffelte begeistert hier und da, immer auf der Suche nach spannenden Entdeckungen.

Plötzlich blieb sie stehen. Vor ihr lag etwas, das das Licht der Wintersonne reflektierte. Mit gespitzten Ohren und wacher Neugier stupste Bo vorsichtig mit der Nase dagegen. Es war eine große Feder, schwarzbraun mit weißen Akzenten und einem metallischen Glanz.

„Was hast du da gefunden, Bo?“ fragte Christiane, während sie sich bückte, um die Feder aufzuheben. Sie betrachtete sie genau. „Das könnte eine Feder von einem Raubvogel sein, vielleicht von einem Bussard. Was meinst du, sollen wir nachsehen, ob wir ihn finden?“

Bo, die die Worte nachsehen und finden sofort verstand, wedelte eifrig mit dem Schwanz und sprang vor Freude ein paar Mal in die Luft.

Gemeinsam folgten sie einer Spur aus abgefallenen Nadeln und leicht zerzaustem Laub, das auf einen nahen Baum hindeutete. Bo schnupperte unermüdlich, die Nase dicht am Boden, während Christiane ihre Augen aufmerksam nach oben wandern ließ.

Schließlich entdeckten sie ihn: Hoch oben in der Krone einer alten Eiche saß ein majestätischer Bussard. Er beobachtete die beiden mit wachem Blick, ließ sich jedoch von ihrer Anwesenheit nicht stören. Sein Gefieder glänzte genauso wie die Feder, die Bo gefunden hatte.

„Da ist er, Bo!“ flüsterte Christiane, als wollte sie den Moment nicht stören. Bo setzte sich ruhig hin und schaute fasziniert nach oben. Es schien, als würde sie die Größe und Würde des Vogels spüren, denn sie verhielt sich ungewöhnlich still.

Nach einer Weile breitete der Bussard seine mächtigen Schwingen aus und erhob sich in die Luft. Seine Silhouette hob sich eindrucksvoll gegen den hellen Winterhimmel ab. Bo sprang auf und beobachtete ihn, bis er hinter den Bäumen verschwand.

„Was für eine schöne Begegnung“, sagte Christiane und steckte die Feder vorsichtig in ihre Tasche. „Vielleicht nehmen wir sie mit und hängen sie an unseren Weihnachtsbaum. Dann erinnert sie uns an diesen besonderen Moment.“

Bo wedelte zustimmend, als hätte sie genau verstanden, was Christiane meinte. Auf dem Heimweg lief sie besonders stolz neben ihr her – schließlich war sie diejenige, die das Abenteuer mit der geheimnisvollen Feder begonnen hatte. 

1. Dezember

 – Ein geheimnisvoller Duft -

Es war der erste Dezember, und die Welt war in ein sanftes, frostiges Weiß gehüllt. Bo, die helle Labradorhündin, stand aufgeregt an der Haustür. Ihr Schwanz wedelte so heftig, dass es klang, als würde jemand einen Besen über den Boden fegen. Christiane lächelte. Sie wusste, dass Bo etwas ganz Besonderes gewittert hatte.

„Na gut, dann los!“, sagte Christiane und zog sich ihre warme Jacke an. Sie griff nach Bo's Leine, doch die Hündin schien zu verstehen, dass sie heute ohne auskommen würde – ein Spaziergang im nahegelegenen Wald war immer ihr Highlight.

Der Wald wirkte wie verzaubert. Raureif glitzerte auf den Zweigen, und die Luft roch frisch nach Tannen und Winter. Doch Bo hatte etwas anderes in der Nase. Kaum hatten sie den Pfad betreten, schnüffelte sie intensiv am Boden und lief ein paar Schritte voraus.

„Was hast du gefunden, Bo?“, fragte Christiane neugierig.

Bo blieb stehen, sah Christiane kurz an und rannte dann ein Stück weiter, ihre Nase immer dicht am Boden. Christiane folgte ihr, während sie leise durch das Laub raschelte. Plötzlich blieb Bo stehen, bellte einmal kurz und setzte sich auf ihre Hinterbeine. Vor ihr lag etwas im Schnee.

Es war ein kleines, in rotes Papier gewickeltes Päckchen, verziert mit einer goldenen Schleife. Christiane hob es vorsichtig auf. Ein kleines Kärtchen war daran befestigt. Sie las:
„Für den Finder – ein kleiner Vorgeschmack auf die Weihnachtszeit. Frohe Adventszeit!“

Christiane lachte leise. „Na, Bo, hast du uns den ersten Adventsschatz gefunden?“ Sie öffnete das Päckchen vorsichtig. Darin lag ein duftender Lebkuchenstern, zusammen mit einem kleinen Zettel. Auf dem stand ein Rätsel:

"Was bin ich? Ich habe Nadeln, doch ich steche nicht. Ich bringe Licht und Glanz in dein Heim."

Christiane grinste. „Das ist leicht, Bo! Ein Weihnachtsbaum!“

Bo bellte zustimmend, als hätte sie die Antwort längst gewusst. Gemeinsam machten sie sich auf den Heimweg, gespannt, ob der geheimnisvolle Absender ihnen im Advent noch weitere Überraschungen hinterlassen würde.

Am Abend stellte Christiane das Lebkuchenpäckchen neben eine Kerze auf den Tisch und lächelte. Der Dezember hatte gerade erst begonnen, und schon war die Weihnachtsmagie überall spürbar – besonders dank ihrer cleveren Spürnase Bo.